„Wir müssen für Bogdans Freiheit kämpfen!“

Ukrainischer Jugendlicher fordert Bogdan Syrotjuks Befreiung

Diese Unterstützungserklärung für Bogdan Syrotjuk wurde der World Socialist Web Site von einem ukrainischen Jugendlichen übermittelt, der vor dem Krieg geflohen ist und jetzt in Deutschland arbeitet und studiert. Klickt hier, um die Petition für Bogdans Freiheit zu unterschreiben und an der Kampagne teilzunehmen.

Bogdan Syrotjuk wurde vom ukrainischen Staat schamlos unter erfundenen Anschuldigungen verhaftet. Der SBU (ukrainischer Sicherheitsdienst) behauptet, dass dieser internationale Sozialist einen Rucksack mit einem „Z“ bei sich gehabt hätte. Er behauptet, dass Bogdan Syrotjuk, ein Mitglied der YGBL – einer Organisation internationaler Sozialisten aus der gesamten ehemaligen Sowjetunion –, der immer wieder zur Einheit der ukrainischen und russischen Arbeiter gegen die nationalistisch-chauvinistischen Regierungen der Ukraine und Russlands aufgerufen hat, als Agent des russischen Staates tätig war.

Bogdan Syrotjuk in seinem Büro

Nur diejenigen, die von der ukrainischen Staatspropaganda zutiefst beeinflusst sind, werden die falschen Behauptungen des SBU glauben. Diejenigen aber, die die Dinge klarer sehen, werden erkennen, dass dieser Rucksack – das einzige sachdienliche Beweisstück in dem ganzen Fall – vom SBU dort platziert wurde, der das Erbe des stalinistischen Geheimdienstes KGB fortführt.

Abgesehen von der WSWS haben nur wenige Nachrichtenquellen über Bogdans Inhaftierung berichtet. Die kapitalistische Mainstream-Presse schweigt, um ihre Propaganda, der Krieg in der Ukraine sei ein „für die Demokratie“ geführter Krieg, nicht zu untergraben. Russische Neostalinisten und Maoisten haben sich geweigert, die Kampagne zu Bogdans Freilassung zu unterstützen, mit der Begründung, dass dies „ein weiteres Beweisstück wäre, das ihn mit Russland in Verbindung bringt“. Damit haben sie blindlings akzeptiert, dass die Staatsanwaltschaft die russische Arbeiterklasse und die russischen Sozialisten mit dem russischen Staat gleichsetzt. Sie haben auch die Tatsache unterschlagen, dass der ukrainische SBU bereits weitere einschlägige Beweise gefälscht hat – nämlich den Rucksack mit dem „Z“ darauf – und bei Bedarf noch mehr davon fälschen würde. Echte sozialistische und proletarische Organisationen müssen für Bogdans Freiheit kämpfen – ein Angriff auf einen ist ein Angriff auf alle.

Bogdans Verhaftung ist Teil einer Kampagne, die darauf abzielt, jegliche linke Opposition gegen das Selenskyj-Regime zu verbieten. Die gleichen haltlosen Anschuldigungen, im Auftrag des russischen Staates zu arbeiten, wurden auch gegen die WSWS erhoben, die in der Ukraine verboten wurde. Dutzende anderer linker und sozialistischer Parteien wurden seit 2022 aus denselben Gründen verboten. Trotzkismus, oder überhaupt jede linke Ideologie, wird mit russischem Militarismus gleichgesetzt.

In Wirklichkeit hat der Trotzkismus nichts mit jeglicher Art von Militarismus, Chauvinismus oder Nationalismus gemein. Der Trotzkismus ist der Hauptfeind von Militarismus, Chauvinismus und Nationalismus. Er ist ein revolutionärer Wegweiser für die Arbeiterklasse, um die Macht von der Bourgeoisie zu erobern, die diese reaktionäre Politik und Ideologie in ihrer Gier und ihrem Streben nach imperialistischer Ausbeutung vertritt.

Die Regierung der Ukraine ist so bürgerlich wie jede andere und handelt ausschließlich im Interesse ihrer eigenen Kapitalistenklasse und ihrer Partner, vor allem der USA und Deutschlands. Die USA haben die reaktionäre Invasion Russlands provoziert, indem sie faschistische Paramilitärs in der Ukraine finanzieren und ausbilden, die Rhetorik des ukrainischen Nationalismus fördern und offen über Pläne zur Aufnahme der Ukraine in die Nato diskutieren. Die Fortsetzung des Krieges in der Ukraine bis zum heutigen Tag ist in erster Linie das Ergebnis der imperialistischen Politik der USA, die vom faschistischen ukrainischen Regime mit ausgeführt wurde. Um die vollständige Kontrolle über Russland zu erlangen, sind die USA entschlossen, es militärisch zu zerschlagen. Der jüngste, vom Imperialismus unterstützte Einmarsch in Kursk zeugt von dieser Tatsache: Er ist eine unverhohlene Eskalation eines Krieges, der auf beiden Seiten bereits Hunderttausende das Leben gekostet hat.

Die herrschenden Klassen haben tödliche Angst vor einer Antikriegsbewegung der Arbeiterklasse, da eine solche Bewegung unter einer bewussten trotzkistischen Führung nicht nur den Krieg beenden, sondern sich auch zu einer internationalen Revolution entwickeln würde, die die Arbeiterklasse an die Macht bringen und sie in die Lage versetzen würde, den Kapitalismus zu stürzen und den Sozialismus aufzubauen. Das sind die wahren Gründe für Bogdans Verhaftung – die Kriegsziele des Imperialismus und die tödliche Angst der herrschenden Klasse vor der Revolution.

Die Kampagne, mit der linke Opposition gegen den Krieg unterdrückt wird, ist jedoch nicht auf die Ukraine beschränkt. Angriffe auf demokratische Rechte und linke Gruppen finden in Ländern überall auf der Welt statt. Die Gaza-Protestbewegung wurde von den meisten Nato-orientierten Regierungen fälschlicherweise als antisemitisch denunziert, und die Polizei hat protestierende Studenten gewaltsam angegriffen und verhaftet. In einigen Fällen wurden Organisationen, die sich Israels völkermörderischem Krieg in Gaza widersetzen, schlichtweg verboten.

Die deutsche Sektion des IKVI, die Sozialistische Gleichheitspartei (SGP), wird seit 2018 vom Verfassungsschutz überwacht, weil sie sich für den Sozialismus einsetzt und Militarismus und Nationalismus entgegentritt. Kürzlich hat die deutsche Innenministerin Nancy Faeser einen Gesetzesentwurf vorgelegt, der es dem Bundeskriminalamt erlauben würde, heimlich in die Wohnung eines jeden Bürgers einzudringen und Überwachungssoftware auf seine elektronischen Geräte aufzuspielen, basierend auf dem bloßen Verdacht, dass er eine „verfassungsfeindliche Einstellung“ haben könnte. Wenn die Arbeiterklasse nicht gegen diese polizeistaatlichen Maßnahmen mobilisiert wird, wird die herrschende Klasse sie nur weiter verschärfen.

Deshalb muss die internationale Arbeiterklasse mobilisiert werden, um die Freilassung von Bogdan Syrotjuk zu fordern und die demokratischen Rechte weltweit zu verteidigen. Sie ist die wichtigste revolutionäre Kraft in der Gesellschaft und die Grundlage der gesamten Wirtschaft. Es ist an der Zeit, dass Arbeiter ihre Rechte einfordern und sie verteidigen. Wir müssen für die Freiheit von Bogdan kämpfen!

Befreit Bogdan Syrotjuk! Nieder mit Krieg und Imperialismus!

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